Weltuntergang
        die   Offenbarung  des   Johannes

Übersicht



Auf dieser Seite bekommen Sie einen Eindruck vom Kultur- und Religionsaustausch, der durch die Grossreiche der Antike möglich wurde. Sie können Karten der Herrschafts-gebiete miteinander vergleichen und sich über die beteiligten Kulturen informieren.

Kulturaustausch

Handelswege

Das Römische Reich umfasste 117 n. Chr. den gesamten Mittelmeerraum, Kleinasien, Ägypten sowie Gallien und Britannien im Norden. Kaiser Trajan hatte ab 101 n. Chr. Dakien erobert und das römische Herrschaftsgebiet in Syrien (Provinz Arabia) sowie in Asien (Provinzen Armenia, Assyria, Mesopotamia) erweitert. Damit erreichte das Römische Reich seine grösste Ausdehnung. Die wirtschaftlichen Schwerpunkte lagen auf Landwirtschaft, Gewerbe, Handel und Verwaltung.

Spuren hellenistischer Kultur auf dem indischen Subkontinent: griechische Kleidung, Amphoren, Wein und Musik (Detail von Chakhil-i-Ghoundi Stupa, Hadda, Gandhara, 1. Jh. n. Chr.). Eine Stupa ist urspünglich ein Grabhügel mit buddhistischen Reliquien (in der Regel die Überreste Buddhas, von Buddhisten als Ort der Anbetung verwendet).

Dabei konnte sich der Handel bereits auf eine lange Entwicklung von Beziehungen und Verbindungen zwischen verschiedensten Kulturen stützen. Der Handel begünstigte einen regen Kulturaus-tausch über Jahrhunderte zwischen den Kulturen am Indus, im Zweistromland und im Mittelmeerraum, einen Kulturaustausch, der sich auch in der Apokalypse des Johannes niedergeschlagen hat.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die lange Geschichte der Handelsbeziehungen und des Kulturaustausches im Altertum. Der Kulturaustausch konnte sich unter anderem dank der ausgebauten Verkehrs- und Handelswege gut entwickeln.

Ein Kepen (ägyptisches Handelsschiff um 1800-1200 v.Chr., Länge etwa 30m)

[ Verbindungen zwischen innerasiatischen Gebieten wie auch zwischen China und Europa hat es seit ältester Zeit, mindestens seit Beginn der Bronzezeit gegeben. Sie basierten unter anderem auf dem Austausch von Kenntnissen der Metallgewinnung und -verarbeitung wie auch dem Austausch von Handelsgütern, ermöglichten diplomatische Kontakte und beförderten auch das Wissen über die jeweils andere Kultur. Diese Verbindungen bestanden aber keineswegs kontinuierlich, liefen meist über Mittelsmänner ab und waren immer wieder längere Zeiträume unterbrochen, in denen Handel, Verkehr und Austausch von Informationen behindert wurden. ]

Vom neuassyrischen Reich bis Trajan

Die nachfolgenden Karten zeigen die Herrschaftsgebiete der nacheinander aufgetretenen antiken Weltreiche. Bereits ein oberflächlicher Vergleich der Karten zeigt, wie viele Kulturen Teil der jeweiligen Herrschaftsgebiete waren - und zwar über Jahrhunderte. Ein nachhaltiger Austausch zwischen den Kulturen wurde durch die Verkehrswege, die Handelsbeziehungen und die meistens recht tolerante Religionspolitik der jeweiligen Herrscher begünstigt. In der Apokalypse des Johannes finden sich viele Motive wieder, die auf dem Hintergrund dieses interkulturellen Austausches erst verständlich werden.

Die Ruinen Persepolis' zeugen noch heute von der grossen Kultur. Persepolis wurde 520 v. Chr. von Darius I gegründet.
Forografie, 2008, National Geographic Society.

Auch Teile des Alten Testamentes (u. a. Schöpfungsbericht, Sintflutgeschichte, Turmbau zu Babel) entstanden im Kulturaustausch während des babylonischen Exils (598 v. Chr. bis zur Eroberung Babylons 539 v. Chr. durch den Perserkönig Kyros II).

Das neuassyrische Reich

Das Neuassyrische Grossreich (911 v. Chr. bis 610 v. Chr.) gilt als das erste grosse Weltreich. Es verband die Gebiete Mesopotamiens mit Ägypten und dem Mittelmeer. Bereits in dieser Zeit begegneten sich verschiedene Kulturen und unterhielten Handelsbeziehungen untereinander. Das Neuassyrische Reich handelte mit den angrenzenden Ländern. Die Fernhandelsbeziehungen reichten dabei sogar von der Ostsee bis zum Indusdelta. Die Waren wurden per Schiff oder mit Karawanen ins Land gebracht. Die Karawanen transportierten ihre Handelsware zunächst mit Eseln, ab dem 1. Jahrtausend v. Chr. trugen Kamele die Ware. Im geringen Umfang wurden auch Pferde und Wagen eingesetzt. Strassen gab es erst seit dem Neuassyrischen Reich.

Sargon II mit einem Würdeträger. Relief aus dem Palast Sargon des II, Dur Sharrukin, Assyrien (jetziges Khorsabad, Irak), etwa 716–713 v. Chr. Orientalische Abteilung, Richelieu, Parterre, Raum 4, Louvre, Paris.

Die Assyrischen Reiche betrieben eine Politik recht hoher religiöser Toleranz und begünstigten den Austausch der verschiedenen Kulturen und Religionen. Die Oberschicht besiegter Völker wurde nicht getötet, sondern vielmehr deportiert. Damit wurden diese Staaten nicht nur besiegt, sondern vernichtet. Die deportierten Personen befanden sich in einer fremden Umwelt, waren von assyrischen Rationen abhängig, ohne Kontakt mit ihren ehemaligen Landsleuten und hatten keine Wahl, als die assyrische Herrschaft zu akzeptieren und sich in das Reich einzugliedern. Diese Politik führte zu einer Vermischung der Bevölkerung und auch einer sprachlichen Vereinheitlichung.
(Kupfer, Silber und Gold aus Anatolien. Zinn wahrscheinlich aus Usbekistan. Feine Textilien aus Babylonien. Wolle teilweise aus Anatolien).
Mehr zum Neuassyrischen Reich finden Sie unter Wikipedia.

Das persische Reich unter Kyros II

Unter Kyros wurden weitere Kulturen und Gebiete enger zusammen geführt. Die Handelsbeziehungen und der kulturelle Austausch reichten vom Indus bis an den Bosporus - und natürlich über die Grenzen hinaus.
Wie schon die Assyrer betrieben auch die Perser unter Kyros eine mehr oder weniger tolerante Reigionspolitik. Einschränkungen galten lediglich für grössere Tempelanlagen, um deren Macht und Einfluss im Umland zu schwächen. Unter diesen Umständen konnten sich aber verschiedene Kulturen relativ frei begegnen.

Das persische Reich unter Dareios I (500 v. Chr.)

Dareios I trat etwa im Jahr 521 v. Chr. die Herrschaft über das persische Reich an. Im Osten stiessen die Perser unter seiner Führung bis ins Industal vor.

Xerxes steht hinter Darius, vor ihnen steht ihr Onkel, bzw. Grossonkel Pharnaces, der Gouverneur von Persepolis, etwa 490 v. Chr., Kalkstein, 2.5 m hoch, Archäologisches Museum, Teheran, Iran.

So konte das Reich gegen Osten gesichert und unbeschränkter Handel mit dem Inneren des indischen Subkontinentes unterhalten werden. Lybien und Ägypten konnte Dareios wieder dem Perserreich zufügen. Auch die nördlichen und westlichen Gebiete der Thraker, Skythen, Saken und Griechen wurden entweder erobert oder - im Falle Athens - zumindest befriedet. Ein kultureller Grossraum entstand, in dem sich Kulturen und Religionen beinahe ungezwungen verbreiten konnten - entlang der Handelsrouten und Verkehrswegen des persischen Reiches.
Zur Aussenpolitik Dareios I finden Sie auf Wikipedia mehr Informationen.

Das Reich Alexanders des Grossen (325 v. Chr.)

Alexander der Grosse (bzw. Alexander III. von Makedonien) war von 336 v. Chr. bis zu seinem Tod im Jahre 323 v. Chr. König von Makedonien und Hegemon des Korinthischen Bundes.
Er dehnte die Grenzen des Reiches, das sein Vater Philipp II. aus dem vormals eher unbedeutenden Kleinstaat Makedonien sowie mehreren griechischen Poleis errichtet hatte, im sogenannten Alexanderzug und die Eroberung des Achämenidenreichs bis an den Indischen Subkontinent aus. Nach seinem Einmarsch in Ägypten wurde er dort als Pharao begrüsst. Mit seinem Regierungsantritt begann das Zeitalter des Hellenismus, dessen Kennzeichen unter anderem die Verbreitung der griechischen Kultur ist (Hellenisierung).

Pompejanisches Mosaik, Entstehung: 1. Jh. n. Chr. Heutiger Standort: Nationalmuseum Neapel.

Die kulturellen Traditionen des Hellenismus überstanden den politischen Zusammenbruch der griechischen Welt und wirkten noch Jahrhunderte in Rom sowie in Byzanz fort. Gleichzeitig wurden aber gerade unter Alexander viele orientalische, ägyptische und indische Kulturelemente importiert und verbreitet. Am offensichtlichsten wird wohl der Herrscherkult sein, der um seine Person nicht ohne sein eigenes Zutun entstanden war.
Mehr zu Alexander dem Grossen lesen Sie bei Wikipedia.

Die hellenistische Welt um 200 v. Chr.

Die Diadochenreiche vor Beginn der Kämpfe mit Rom um 200 v. Chr. umspannten noch immer einen Vielvölkerraum. Der Austausch zwischen verschiedenen Kulturen fand ungebrochen weiter statt. Die hellenistische Kultur verband sich mit persischen, mit ägyptischen und sogar mit indisch-buddhistischen Kulturelementen. Ein Beispiel für die letztere Verbindung sind das gräko-baktrische Reich und die Kultur um Gandhara.

Diesem Bodhisattva sieht man den griechischen Einfluss an.
Stehender Bodhisattva, Shahbaz-Garhi Kloster, Kunst von Gandhara, 1. bis 3. Jahrhundert, Schiefer. Musée Guimet, Paris.

Obwohl im Hellenismus eine rigide Trennung zwischen hellenistischer Oberschicht und einheimischer Bevölkerung aufrecht erhalten und sogar gefördert wurde, trafen griechisch-makedonische Vorstellungen von der Götterwelt auf lokale orientalische Kulte, woraus sich jeweils spezifische wechselseitige Beeinflussungen ergaben. Die polytheistische Grundhaltung der Monarchen ermöglichte die Koexistenz.

Mehr zum Hellensimus lesen Sie auf Wikipedia.
Mehr über Gandhara lesen Sie auf Wikipedia.
Mehr über das gräco-baktrische Reich lesen Sie bei Wikipedia.

Das römische Reich am Ende der Regierungszeit des Augustus (14. n. Chr.)

Die römische Religion war wie viele antike Religionen eine polytheistischen Volks- und Stammesreligionen mit einer Vielzahl an Ritualen zur Aufrechterhaltung der gegebenen natürlichen und öffentlichen Ordnung. Auch der Staatskult war eine Form dieser Erhaltung der Ordnung. Ursprünglich fehlte der römischen Religion ein anthropomorpher und personifizierter Götterhimmel. Es wurde eine Reihe von abstrakten, eher schemenhaften Gottheiten verehrt, die mehr Kräfte und Eigenschaften der Natur und des gesellschaftlichen Zusammenlebens bezeichneten (sogenantes "numen", z. B. Wasserkraft, Wetterwirken, Ehre, Freiheit, Hoffnung etc).
Diese Religion und die grundsätzlich tolerante (gegenüber "alten" Religionen wie derjenigen Ägyptens sogar respektvolle) Religionshaltung ermöglichte es fremden Kulturen und Religionen, sich beinahe frei auszubreiten und sogar mit römischen Elementen zu vermischen.

Augustus als Oberster Priester (pontifex maximus), seinen Kopf für ein Opferritual verschleiert, um 20 v. Chr., Rom, Museo Nazionale Romano.

Mit Augustus setzte auch die allmähliche Übernahme des orientalischen Herrscherkultes ein. Während er für sich selber die Verehrung als Gott noch ablehnte, förderte er die Verehrung Cäsars im Reich und bezeichnete sich selbst als "Augustus" (= Erhabener).
Weitere Informationen zum römischen Reich und seiner Rolle in Bezug auf die Offenbarung erfahren Sie auf dieser Website unter Imperium Romanum.
Seit langer Zeit verbreiteten sich auch im römischen Reich die Mysterienkulte. Zu diesen erfahren Sie auf dieser Website mehr unter Mysterien.

Das Römische Reich unter Trajan (117 n. Chr.)

Seine grösste Ausdehnung erreichte das Römische Reich unter Trajan im Jahre 117, wobei Trajan, der als erster Kaiser nicht aus Italien, sondern aus der Provinz Hispanien stammte, als optimus princeps gefeiert wurde, als „bester Kaiser“. Das Imperium erstreckte sich nach Trajans Dakerkriegen und den Feldzügen gegen die Parther von Schottland bis nach Nubien in Nord-Süd-Richtung und von Portugal bis nach Mesopotamien in West-Ost-Ausrichtung; allerdings mussten die Eroberungen östlich des Euphrats nach sehr kurzer Zeit wieder aufgegeben werden, da sie nicht zu halten waren.

Ausschnitt aus der Trajanssäule, die den Feldzug unter Trajan gegen Dakien zeigt. Sie steht heute am Eingang der Via del Fori Imperiali in Rom.

Ausser dem Kaiserkult, der die Bewohner des römischen Reiches an den Staat binden und damit die Ordnunng sichern sollte, gab es keine religiösen Verpflichtungen, die die Ausübung oder Verbreitung von relgiösen Vorstellungen und Praktiken gehindert hätte.
Weitere Informationen zum römischen Reich und seiner Rolle in Bezug auf die Offenbarung erfahren Sie auf dieser Website unter Imperium Romanum.
Seit langer Zeit verbreiteten sich auch im römischen Reich die Mysterienkulte. Zu diesen erfahren Sie auf dieser Website mehr unter Mysterien.

Beteiligte Kulturen

Als Untertanen, Verbündete oder Handelspartner waren über rund ein Jahrtausend verschiedenste Kulturen miteinander im Austausch. Von diesen sollen nun diejenigen vorgestellt werden, welche für das Verständnis der Apokalypse bedeutungsvoll sind. Sie sind in alphabetischer Reihenfolge (nicht in chronologischer) aufgelistet.

  • Ägyptische Kultur


    Ausschnitt einer Wandmalerei in einem Grab des Wesir Ramose, 18. Dynastie, Neues Reich. Die Abbildung zeigt einen Leichenzug, bzw. wie Männer zahlreiche Grabbeigaben (Liege, Truhen, Stuhl, Gefässe) aus dem Diesseits für das nun folgende Leben im Jenseits ins Grab transportieren, damit der "Tote" diese auch weiterhin verwenden konnte. (Bild: Elke Bassler)

    Die altägyptische Kultur beeinflusste die Antike sehr. In der Offenbarung klingt im Bild der himmlischen Frau, gegen die der Drache antritt, stark der Bezug zur ägyptischen Hochgöttin Isis an (Off 10). Ausserdem schlagen wir hier vor, die sieben Sendschreiben den sieben Kulturzeiten zuzuordnen, zu denen als dritte Zeit die babylonische-ägyptische Kulturzeit angehört.
    Einen weiteren wichtigen Einfluss übte die ägyptische Kultur auf die Bildung der Mysterienkulte aus, welche zum Teil unter ähnlich abgeschlossenen Bedinungen wie ägyptische Priesterschulen stattfanden. Der Mysterienkult um Isis und Osiris war zur Entstehungszit der Apokalypse verbreitet.

    [ Mehr zur ägyptischen Kultur finden Sie bei Wikipedia.
    Mehr zur Beiordnung der sieben Sendschreiben zu den sieben Kulturzeiten finden Sie auf dieser Website unter die sieben Sendschreiben.
    Mehr zum Verständnis eines Weltendes der Ägypter finden Sie auf dieser Website unter Das Weltende der Ägypter.
    Mehr zu den Mysterienkulten finden Sie auf dieser Seite unter Mysterien. ]



  • Babylonische Kultur

    Babylon (Irak), Prozessionsstrasse mit Ischtar-Tor. Digitale Rekonstruktion des Bauzustand zur Zeit Nebukandezars, Anfang 6. Jh. v.Chr. Bild von Digitale Archäologie.

    Die babylonische Kultur beeinflusste die Antike besonders durch ihre Zeitberechungen und astronomischen Beobachtungen. In der Offenbarung klingt die babylonische Zeitberechnung überall an, wo die Zahlen 24, 12 und 7 vorkommen. Aufgrund dieses (und auch weiterer Bezüge) schlagen wir hier vor, die sieben Sendschreiben sieben Kulturzeiten zuzuordnen, zu denen als dritte Zeit die babylonische-ägyptische Kulturzeit selbst angehört.
    Einen weiteren wichtigen Einfluss übte die babylonische Kultur auf die Bildung der Mysterienkulte aus, welche zum Teil unter ähnlich abgeschlossenen Bedinungen wie babylonsiche Astronomen- und Priesterschulen stattfanden.

    [ Mehr zur babylonischen Kultur finden Sie bei Wikipedia.
    Mehr zur Beiordnung der sieben Sendschreiben zu den sieben Kulturzeiten finden Sie auf dieser Website unter die sieben Sendschreiben.
    Mehr zu den Mysterienkulten finden Sie auf dieser Seite unter Mysterien. ]



  • Christliche Kultur


    Peter und Paul in einer Darstellung in den Katakomben, Rom

    Das frühe Christentum war natürlich einerseits Adressat der Apokalypse und andererseits auch ein Faktor, der die Abfassung der Apokalypse stark beeinflusste.
    Dazu gehören die Entwicklung des Christentums aus der jüdischen Tradition, die neu entstandene Tradition der geistlichen Briefe bei Paulus, die Situation, in der die christliche Urgemeinde stand und natürlich die Folgen der Wirksamkeit Jesu Christi selbst.

    [ Mehr zum Christentum finden Sie auf dieser Website unter Christentum.
    die sieben Sendschreiben.
    Mehr zu den Mysterienkulten finden Sie auf dieser Seite unter Mysterien. ]



  • Griechische Kultur
    Was sich an griechischer Kultur zuerst im peloponnesischen Raum entwickelt hatte, verbreitete sich unter Alexander dem Grossen weit über die Grenzen Europas in den Osten aus und blieb im römischen Reich ein starkes Kulturelement der Antike. Die Offenbarung wurde in der damalig allgemein verständlichen griechischen Sprache verfasst.

    Ideale Ansicht der Akropolis und des Areopags in Athen (1846), Leo von Klenze, Neue Pinakothek (Gallery), Munich.

    Bei der hier vorgeschlagenen Beiordnung der sieben Sendschreiben zu den sieben Kulturzeiten kommt die griechisch-lateinische Kulturzeit als vierte Zeit zu stehen.
    Einen weiteren wichtigen Einfluss übte die grieschische Kultur auf die Bildung der Mysterienkulte aus, welche zum Teil unter ähnlich abgeschlossenen Bedinungen wie die älteren chthonischen Kulte Griechenlands stattfanden.

    [ Mehr zur griechischen Kultur finden Sie bei Wikipedia.
    Mehr zur Beiordnung der sieben Sendschreiben zu den sieben Kulturzeiten finden Sie auf dieser Website unter die sieben Sendschreiben.
    Mehr zu den Mysterienkulten finden Sie auf dieser Seite unter Mysterien. ]



  • Gnosis
    Die Gnosis kann zwar nicht als Quelle der Apokalypse gelten, aber als Gesamtbewegung religiöser Gruppierungen im Umfeld der Apokalypse, welche sich aus dem Pool religiöser und mythologischerVorstellungen ähnlicher Motive und Begriffe bedinet, trägt die Berücksichtigung der Gnosis einiges zum Verständnis der Offenbarung bei.

    Das Thomasevangelium (Codex 2, Folio 32-33, mit dem Ende des Apocryphon und dem Anfang des Thomas-Evangeliums)
    Der Fund von Nag Hammadi ist eine Sammlung von frühchristlichen Texten hauptsächlich gnostischer Orientierung, die im Dezember 1945 in der Nähe des kleinen ägyptischen Ortes Nag Hammadi von ansässigen Bauern gefunden wurde. Die meisten dieser Schriften waren bis dahin gar nicht oder nur in Fragmenten bekannt. Dazu gehört insbesondere das Thomasevangelium.

    [ Mehr zur Gnosis finden Sie bei Wikipedia.
    Mehr zur Gnosis finden Sie auch auf dieser Seite unter Gnosis. ]



  • Indische Kultur
    Als eine der ältesten Kulturen übte die Kultur Indiens in den Jahrhunderten der antiken Weltreiche Einfluss auf das Mittelmeergebiet aus. Besonders in weltanschaulichen und philosohpschen Belangen ging vom indischen Subkontinent ein steter und stiller Austausch aus. Von Plotin, dem letzten der grossen griechischen Philosophen ist bekannt, dass er sich auf einer Reise mit der indischen Philosophie auseinandersetzen wollte. Der Austausch indischer und griechischer Philosophie ist jedenfalls zu keiner Zeit ganz von der Hand zu weisen.

    Die drei indischen Hochgötter (von links nach rechts: Shiva als Asket, Vishnu mit blauer Hautfarbe, Brahma mit Bart) stehen vor der Grossen Göttin, neben der Ganesha steht (mit Elefantenkopf).
    Wasserfarbe und Gold auf Papier, ca. 1750, Fine Arts Museums of San Francisco, California, USA

    Bei der hier vorgeschlagenen Beiordnung der sieben Sendschreiben zu den sieben Kulturzeiten kommt die indische Kulturzeit als erste Zeit zu stehen.

    [ Mehr zur indischen Kultur finden Sie bei Wikipedia.
    Hier gibt es auch Informationen zum wohl ältesten Philosophischen System überhaupt: zu Samkhya.
    Mehr zur Beiordnung der sieben Sendschreiben zu den sieben Kulturzeiten finden Sie auf dieser Website unter die sieben Sendschreiben. ]



  • Jüdische Kultur
    Die Entstehung des Christentums und somit auch einer Schrift wie die der Apokalypse ist natürlich nicht denkbar ohne die traditionsreiche Kultur, von der das Christentum abstammt. Den vielen Bezügen zwischen jüdischer Tradition und Altem Testament einerseits und vieler Elemente der Offenbarung andererseits muss hier natürlich eine eigenes Kapitel gewidmet werden.

    Die Menora (hebräische Bezeichnung für Leuchter, Lampe) ist ein siebenarmiger Leuchter, eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums. Die Menora hat ihre Ursprünge vermutlich in Babylonien und soll die Erleuchtung symbolisieren. Moses erhielt auf dem Berg Sinai (als er auch die Tafeln mit den zehn Geboten bekam) den Auftrag, ein Heiligtum zu errichten, das Stiftszelt. Zu diesem gehörte auch ein Leuchter (Ex 25,31-40; 37,17-24).

    Allerdings dürfen auch nicht die Unterschiede zwischen jüdischer und christlicher Religion verwischt werden. Gerade die jüdische Apokalyptik unterscheidet sich in teilweise wesentlichen Grundeinstellungen von der Apokalypse des Johannes. So ist auch bei jüdischen Apokalypsen die Absicht eines geheimnisvollen Nimbus zu spüren: die Autoren geben sich oft als grosse Propheten der alten Zeit aus, deren verschollenes Buch nun wieder gefunden wurde und auf wunderbare Weise die Geschehnisse der Gegenwart prophezeiht hatte. Auch wird in anderen Apokalypsen vermehrt über Engelshierarchien und geistige Vorgänge spekuliert.

    [ Mehr zum Vergleich zwischen apokalyptischer Literatur und der Apokalypse des Johannes finden Sie auf dieser Website unter Worin sich die Apokalypse von anderen Apokalypsen unterscheidet.
    Mehr zur jüdischen Kultur allgemein finden Sie bei Wikipedia.
    Mehr zum Einfluss der jüdischen Kultur auf die Apokalypse finden Sie auf dieser Website unter Judentum. ]



  • Persische Kultur
    Die persische Kultur hat viele Elemente der mesopotamischen Kulturen - der Sumerer, Babylonier und Assyrer - in sich aufgenommen. Ein Novum stellt das Auftreten des Religionsgründers Zarahtustra dar. Gemäss seiner Lehre befindet sich die Menschheit - etwas salopp ausgedrückt - im Mittelfeld eines kosmischen Kampfes zwischen Gut und Böse. Der beinahe dualistisch anmutende Charakter des Zoroastrismus ist höchstwahrscheinlich ein ursprünglich persischer Akzent. Im Kampf zwischen Ahura Mazda, dem guten Schöpfer der Welt, und seinem Gegner Angra Manju (Ahriman) sind auf beiden Seiten Engel und Dämonen dabei. Die Menschen sind in der Lehre Zarathustras angehalten, sich im Handeln und Sinnen für das Gute zu entscheiden.

    Zoroastrische Türme der Stille, Yazd, Iran, Fopto von Rowan Castle.

    Die Apokalypse des Johannes bewegt sich ebenfalls in einem beinahe dualistischen Weltbild. Auch hier sind Gott und Teufel im Kampf, während die Menschen sich auf die Seite Gottes schlagen sollen. Die Nähe der Apokalypse zum Zoroastrismus ist thematisch gross und es können bestimmt ähnliche Motive und Absichten im Programm der beiden Weltbildern angenommen werden. Allerdings dürfte die persische Religion wohl eher durch den späteren Mithraskult ihre Spuren in der Apokalypse hinterlassen haben.

    [ Mehr zum Zoroastrismus finden Sie im 2dbild-Kurs über Engel.
    Mehr zum Mithraskult finden Sie auf dieser Website unter Mysterien. ]



  • Römische Kultur
    Als politische und kulturelle Grösse spielt das römische Reich für die Entstehung der Offenbarung eine entscheidende Rolle - und zwar im positiven und negativen Sinne. Zum einen ermöglichte die weitestgehend tolerante Religionspolitik Verbreitung und Austausch verschiedener kultureller und religiöser Elemente, die sich auch in der Offenbarung niederschlugen. Zum anderen stellte der Kaiserkult eine Bedrohung und Prüfung des urchristlichen Selbstverständnisses dar und forderte eine Stellungnahme der Urchristen in Bezug auf die "Herrschaft" Christi.

    Neptun und Fische, römisches Mosaik, Münsingen, Bern
    Mehr Infos unter muensingen.ch.

    Bei der hier vorgeschlagenen Beiordnung der sieben Sendschreiben zu den sieben Kulturzeiten kommt die römisch-lateinische Kulturzeit als vierte Zeit zu stehen. Ausserdem begünstigte die religiöse Offenheit und das Bedürfnis im römischen Reich nach Religionspraktiken, die das persönliche Heil anstrebten, die Verbreitung von Mysterienkulten und letztenendes auch der damals als Sekte geltenden christlichen Urgemeinde.

    [ Mehr erfahren Sie auf dieser Webseite zur römischen Kultur unter Imperium Romanum.
    Mehr zur Beiordnung der sieben Sendschreiben zu den sieben Kulturzeiten finden Sie auf dieser Website unter die sieben Sendschreiben.
    Mehr zu den Mysterienkulten finden Sie auf dieser Seite unter Mysterien.
    Mehr zum Urchristenzum erfahren Sie auf dieser Seite unter Urgemeinde. ]



  • Thrakische Kultur
    Indirekt sind die Einflüsse der thrakischen Kultur auf die Apokalypse zu betrachten, denn die alte Kultur gilt als wichtiger Vorläufer der griechischen Kultur. Wichtig für das Verständnis der Apokalypse ist jedoch der thrakische König Orpheus, dessen Mythos sich zu einer der grössten Mysterienbewegungen entwickelt hatte (sogenannte Orphik). Bei Kirchenvätern und bei hellenistischen Griechen verband sich sogar der friedliche, tier- und menschenliebende Charakter des Orpheus mit Eigenschaften Christi.

    Orpheus als Andeutung auf Christus, Arcosolium mit Orpheus als . Katakomben der Heiligen Marcellinus und Peter, Rom, Italien.

    [ Mehr zu den Mysterienkulten finden Sie auf dieser Seite unter Mysterien.
    Mehr zum Urchristenzum erfahren Sie auf dieser Seite unter Urgemeinde.
    Mehr zu den Thrakern lesen Sie auf Wikipedia. ]




Notizen zu Weltuntergängen:

Büste der Nofretete, Ägyptische Abteilung (Ägyptisches Museum Berlin) im Neuen Museum Berlin

Mehr Informationen zum Handel im alten Ägypten erhalten Sie bei faszination-aegypten.de.



Karten und weitere Unterlagen zur griechischen Kultur finden sie bei wcurrlin.de.



Die älteste bekannte Landkarte der Seidenstrasse. Die gelben Punkte markieren die türkischen Stämme von China im Osten bis in die Islamische Welt im Westen. (Bild: zVg.)

Ein weiterer Aspekt, der die Verbindung verschiedener Kulturen gut veranschaulicht, ist die Seidenstrasse. Sie finden dazu mehr bei Wikipedia.
und bei uzh.ch (Uni Zürich).



Mehr Informationen zur Astronomie der Babylonier und anderer früherer Kulturen finden Sie auf der Seite der Astronimischen Vereinigung Augsburg.




Raffael, Die Schule von Athen, um 1510. Im Vordergrund Ptolemäus, im Hintergrund Zarathustra (Phantasieporträt).

Mehr Wissenswertes zu Zarathustra und seiner Lehre finden Sie auch bei Wikipedia.

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