Übersicht
Die Venus von Milo ist mit der Laokoon-Gruppe wohl eines der bekanntesten Beispiele der hellenistischen Kunst.
Sie entstand vermutlich um 100 v. Chr. und wurde 1820 von einem Bauern auf der Insel Milos in der Umgebung der Ruine eines griechischen Theaters entdeckt.
Die Arme der Statue wurden nie gefunden. Die Statue steht heute im Louvre, Paris.
Die griechische Kultur bezeichnet allgemein die Kultur des antiken Griechenland, die auf der griechische Halbinsel, den Inseln der Ägäis und auf der Westküste Kleinasiens (Ionien) und Süditaliens (Magna Graecia) verbreitet war.
Griechische Kultur 8. bis 6- Jahrhundert v. Chr. Die rot eingefärbten Zonen an den Küstengebieten gehören zum griechischen Einflussgebiet. Entlegene Orte waren oft griechische Kolonien.
Unter Hellenismus wird die spätere Zeit verstanden, in welcher der Einfluss der griechischen Kultur durch die Feldzüge Alexanders des
Grossen bis nach Ägypten, Syrien und Indien reichte. Hellenismus umfasst also streng genommen die Epoche ab Alexanders
Machtübernahme 336 v. Chr. bis zur Eroberung Ägyptens, des letzten hellenistischen Reiches, durch das Römische Reich 30 v. Chr unter Octavian,
dem späteren Augustus.
Allerdings wirkte sich die hellenistische Kultur noch lange bis in die Spätantike innerhalb des Römischen Reiches aus und war noch lange nicht erloschen.
Das hellenistische Reich unter Alekxander dem Grossen ab 334 v. Chr.
Der Einfluss der griechischen Kultur zur Zeit des Hellenismus ist in allen Gebieten des Alltags sehr gross: in Politik, Kunst, Philosophie, Mode, Sprache, Handel und vielem mehr. Eine Liste zu den verschiedenen Bereichen der hellenistischen Kultur finden Sie in der rechten Spalte. In den nächsten Abschnitten soll uns aber der Bezug zwischen Hellenismus und Offenbarung beschäftigen.
Die griechische Philosophie hat sehrwahrscheinlich keinen grossen Einfluss auf die Offenbarung des Johannes ausgeübt. Aber ihre durch die Schriften der
Philosophen gut dokumentierte Entwicklung wirft ein klärendes Licht auf die Apokalypse und trägt sowohl zur geistlichen Einordnung sowie zum Verständnis
der Apokalypse viel bei.
Von Pherekydes bis Aristoteles lässt sich eine Entwicklung des Denkens und Fühlens der damaligen Menschen nachzeichnen - einer
Entwicklung, während der sich das Denken aus dem bildhaften und anschaulichen mythologischen Weltverständnis heraus bildet und sich immer mehr auf
sich selbst stützt.
Der griechische Philosoph Pythagoras untersuchte die vielfältigen Zahlenverhältnisse der Welt und erstellte nebst geometrischen, mathematischen und
philosophischen Schriften eine Harmonielehre.
Pythagoras mit Glocken, Glasharmonika, Monochord und (Orgel?-) Pfeifen in Pythagoreischer Stimmung. Holzschnitt aus der Theorica musicae von Franchino
Gaffurio, 1492 (1480?).
Johannes lebt um die erste Jahrhundertwende längst in einer Zeit, in welcher dieser Vorgang in breiten Schichten voll im Gange ist.
Johannes will natürlich weder Philosoph sein, noch verfasst er sein Werk für die erwachende Vernunft, abr er bedient sich ganz anders als etwa im
Testament es Ezechiel, Daniel oder Jesaja tun, viel mehr der hellenistisch geprägten Weltsicht von getrennter Seele und Leib, eine Ansicht,
die uns auch bei Paulus begegnet.
Mehr zu diesem Aspekt finden Sie auf dieser Website unter Philosophie.
Die Mysterienkulte gehören zur griechischen Kultur wie die Kunst. Allerdings waren die Mysterien nicht ohne weiteres für die Öffentlichkeit bestimmt.
Es handelt sich dabei um ganz abgeschlossene oder wenigstens nicht für alle zugängliche Kulte, die unter Auschluss des Alltags vollzogen wurden
und deren Zutritt eine Einweihung war.
Zu den Mysterien, welche nicht für alle zugänglich waren, gehörten die an eine Polis oder an die griechische Staatengemeinschaft gebundenen Kulte
wie die Mysterien von Samothrake und Eleusis.
Fundament der Rotunde der Arsinoe und Fragment der Widmung (Plan, Nr. 15) in der Nähe des ehemaligen Heiligtums auf Samothrake.
Mysterien, die streng geheim und ganz abgeschlossen vollzogen wurden, waren beispielsweise der Orpheuskult aus Thrakien und dann in späterer Zeit
etwa der Mithraskult.
Mysterienkulte boten einem Interessierten, sich über den Alltag hinaus und weit über seine eigene Person in geistige Wirklichkeiten zu schauen.
Sie kreisten oft um das Thema von Tod und Wiedergeburt und zeichneten einen Weg der Seele durch den Tod in die himmlischen Bereiche vor.
In der Apokalypse des Johannes lesen wir an verschiedenen Stellen deutlich mysterienhafte Züge.
Mehr Hintergründe und Zusammenhänge zwischen der Apokalypse und den Mysterienkulten finden Sie auf dieser Website unter
mysterien.
Die Gnosis des Altertums ist zunächst eine Strömung, eine allgemeine Weltanschauung oder ein Weltbild innerhalb der verschiedenen Weltanschauungen der damaligen Zeit, in der sich Kulturen, Sprachen und Religionen seit der Zeit des Neuassyrischen Reiches bis ins Römische Imperium begegneten und vermischten. Die gnostische Bewegung unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht klar von Mysterienkulten und griechisch-philosophischen Ansätzen.
Die gnostischen Evangelien stellen Jesus Christus als Gott dar, dessen Kreuztod darum nur ein rein äusserliches, scheinbares Ereignis gewesen sein
soll.
Fragment des Judas Evangeliums, (Quelle: Deutsche Presse-Agentur GmbH)
Die gnostische Bewegung unterscheidet sich oberflächlich betrachtet sogar kaum von der Offenbarung des Johannes. Diese Unterschiede sollen auf dieser Website unter Gnosis dargestellt werden. Die Gnosis als eine zeitgenössische Bewegung der Apokalypse gibt durch ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede Aufschluss über Umfeld und Eigenart der johannesischen Offenbarung selbst.
Seine Offenbarung schrieb Johannes in damaligem Griechisch. Ein stark hebarisierendes Griechisch allerdings, d.h. aramäische und hebräische Ausdrücke
scheinen zum Teil roh in die griechische Sprache übersetzt worden zu sein. Es sind aber gerade diese Elemente, die dem Text wiederholt die Patina
eines feierlichen und liturgischen Werkes verleihen.
Mahr zum Einsatz der Sprache finden Sie auf dieser Website unter der liturgische Charakter.
Nach unserem Modell der sieben Sendschreiben stellt die griechisch-lateinische Kulturzeit (und damit insbesondere die hellenistische) die vierte
Kulturzeit dar und damit das vierte Sendschreiben an die Gemeinde von Thyatira.
Dem Zusamenhang der sieben Kulturzeiten können Sie auf dieser Website unter Sieben Äonen nachgehen.