Weltuntergang
        die   Offenbarung  des   Johannes

Übersicht


Auf dieser Seite werden die Ergebnisse aller Beobachtungen zum Aufbau der Apokalypse zusammen geführt.
(Das sind die Ergebnisse aus den Seiten Hauptlinien
Literarische Formen
Drei Himmel
und Sieben Himmel


Sie finden hier hier zuerst einen zusammen-fassenden Rückblick auf die Ergebnisse
und dann einen Vorschlag zur Einteilung der Apokalypse.


Ergebnisse

Der Zusammenschluss aller Ergebnisse, die auf dieser Website hier unter "aufbau" aufgeführt sind, lassen die Offenbarung des Johannes in etwas klareren Konturen erscheinen. Zur Einleitung sollen sie hier kurz und übersichtlich dargestellt werden.

Überblick über die gesammelten Ergebnisse

  • Hauptlinien:
    Thematische Hauptlinien der Offenbarung sind die Herrschaft Christi über die Geschichte, die Schilderung der Widersacher Gottes und die eingeschobenen Berichte über den Zustand der Gläubigen und der Gemeinde.

    Das Tier, einer der Widersacher Gottes, hat in dieser Vision beinahe uneingeschränkte Macht: es rottet die Heiligen aus (Off 13,7), Seitenausschnitt aus dem Blockbuch von 1460/65 aus der Sammlung Este (kolorierter Holzschnitt aus der Zeit vor dem Buchdruck).

    Mehr zu diesen thematischen Hauptlinien lesen Sie auf dieser Website unter hauptlinien.

  • Literarische Formen:
    Die Offenbarung beginnt mit einer brieflichen Anrede und endet mit einem brieflichen Abschluss, wie es für Briefe der damaligen Zeit üblich war. Eine Anlehnung an das paulinische Werk darf angenommen werden.
    Daher läst sich die Offenbarung in einen brieflichen Ein- und Ausgang und einen Visionsteil einteilen. Wir reden von der brieflichen Umklammerung. Ausserdem ergeben sich aus dem Briefcharakter und aus der Auftragssituation weitere Eintelungen:
    - Johannes richtet sich in den brieflich formulierten Sendschreiben an die Kirche seiner Zeit, also an die "Welt"
    - Johannes erhält die Offenbarung von Gott über Christus und einen Engel, also von der höchsten Instanz durch zwei weitere vermittelt

    Johannes (Ebene der Welt) vernimmt durch den Engel (erster Himmel), was diesem Christus (zweiter Himmel) von Gott Vater (dritter Himmel) übermittelt. Die Anschauung xder drei Himmel über der Welt klingt bereits in der Auftragsvision des Johannes an (Off 1,1).
    Ausschnitt aus dem ersten Holzschnitt zur Apokalypse von Karl Rössing (1946/47).

    Für die Apokalypse können wir deshalb schon von diesen beiden Gesichtspunkten eine Teilung der gesamten Welt in Welt, 1. Himmel, Himmel und 3. Himmel ausmachen. Diese Teilung schlägt sich auch in der Offenbarung selbst nieder.
    Mehr über die literarischen Formen erfahren Sie auf dieser Website unter literarische Formen
    Mehr über die Vorstellung von den drei Himmeln erfahren Sie gleich im nächsten Abschnitt.

  • Drei Himmel:

    Wie kann man sich die Einwirkung der himmlischen Sphären auf die Welt wohl vorstellen? Wie ineinander greifende Kräfte? Für die Antike waren es eher drei geschichtete und begrenzte Himmelsräume.
    Bild mit fraktalen Objekten des Künstlers Sven Geier.

    Die Vorstellung, dass sich über der Welt drei Sphären oder Himmel wölben, ist in der Antike weit verbreitet und geht auf Erfahrungen damaliger Religionspraktiker zurück. Die Vorstellung der drei Himmel spielt stark in die Apokalypse hinein. Sie strukturiert die Sendschreiben und die anschliessenden Visionsreihen in ein einfaches Schema:

    1. Die Wirklichkeit der Welt wird beschrieben (Sendschreiben)
    2. Die Wirklichkeit des ersten Himmels wird beschrieben (Siegelvisionen)
    3. Die Wirklichkeit des zweiten Himmels wird beschrieben (Posaunenvisionen)
    4. Die Wirklichkeit des dritten Himmels wird beschrieben (Schalenviesionen)

  • Sieben Äonen:

    Johannes, erschüttert von der Vision, schaut Christus inmitten von sieben Leuchtern, welche die sieben Gemeiden bedeuten. In seiner rechten Hand hält Christus die sieben Sterne, welche für die Engel der Gemeinden stehen, an welche die sieben Sendschreiben (Kap. 2–3) adressiert sind. Die Engel mit den Gemeinden (Kirchen) Ephesus, Smyrna, Pergamon und Thyatira (2. Kap.) sind in der oberen Reihe, die Engel mit den Gemeinden Sardes, Philadelphia und Laodizea (3. Kap.) in der unteren Reihe abgebildet, je schwebend in wellenartigen Wolken – die Gemeinden sind auch überzeitliche, metaphysische Grössen, Symbole für die Zeitalter der Kirche Christi, der gottergebenen Menschen.
    Miniatur aus einer altfranzösichen Apokalypse, Anfang 13. Jahrhunderts (während der Normannenherrschaft) in England entstanden. Das Buch gehörte zur Biblothek König Karls V. von Frankreich. Heute befindet es sich in der Nationalbibliothek in Paris.

    Die Vorstellung von einem Ablauf der Weltgeschichte in zeitlich abgegrenzte Abschnitte ist sehr alt. Er kommt bereits in der Antike vor (Hinduismus, Buddhismus, Zoroastrismus, Judentum, Christentum). Die Einteilung der Weltgeschichte in sieben Zeiträume ist besonders aus indischen und semitischen Kulturen bekannt.
    Kurz und knapp gesagt entstand diese Einteilung wahrscheinlich aus der Erfahrung früher Religionspraktiker, nämlich als Weg des Menschen durch die Welt und die drei Himmel und zurück. Mehr zu diesem Zusammenhang finden Sie auf dieser Seite unter Der Weg des Menschen.
    Mehr zu den sieben Äonen finden Sie auf dieser Website unter Sieben Äonen.


Mögliche Einteilung der Apokalypse aufgrund der gesammelten Ergebnisse

Die Apokalypse beginnt mit einem brieflichen Eingang und endet mit einem brieflichen Schluss. Die Offenbarungen des Johannes sind demnach brieflich umklammert.


Die Apokalypse geht von einer Welteinteilung in Welt und drei Himmeln aus, wie wir bereits der Auftragssituation, in der Johannes steht entnehmen können.
(Mehr dazu lesen Sie auf dieser Website unter Drei Himmel.)


Weitere thematische Bezüge ziehen sich durch die Apokalypse duch: die Herrschaft Christi über die Geschichte, die Widersacher Gottes und die Situation der Gemeinde und der Gläubigen.
Mehr zu diesen thematischen hauptlinien finden Sie auf dieser Website unter Hauptlinien.


Die Apokalypse kann weiter differenziert werden: die Beauftragungsvision leitet die sieben Sendschreiben ein, die Thronsaalvision leitet die Visionsreihen der sieben Siegel und Posaunen ein und die Vision der Himmelsfrau leitet die Visionsreihe der Schalen ein.


Nach den jeweiligen Einleitungsvisionen (hier mit einem markiert) werden Visionsreihen zu je sieben abfolgenden Ereignissen geschildert (hier mit einer 7 markiert). Die briefliche Umklammerung wird mit zwei Klammern { } symbolisiert.


Nun können wir den eingeteilten Blöcken die Stellenangaben zugewiesen werden und zur Übersicht eine stichwortartige Inhaltsangabe.


Als Ergänzung helfen die etwas genaueren Eintelungen des 2. bis 4. Hauptteiles.

Sie können die ganze Einteilung als PDF-Datei hier herunter laden.


Notizen zum Aufbau der Apokalypse:

Portrait von Rudolf Steiner, dem Begründer der anthroposophischen Bewegung, aus dem Jahre 1900

Zu ähnlichen Ergebnissen einer Eintelung der Apokalypse kommt auch die Anthroposophie. Sie nimmt die antike Vorstellung der sieben "Königreiche" auf und hat sie weiter ausgebaut. Anstatt von Königreichen spricht sie von Kulturepochen. Es gibt also sieben Kulturepochen. Mehr darüber finden Sie auf AnthroWiki.





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