Allgemeiner Überblick
Als Wesen, die grundsätzlich der „unsichtbaren Welt“ (Nicäno-Konstantinopolitanum) angehören, entziehen sich die Engel natürlich jeder Objektivierung. Dennoch kann die Sprache des Gebets (vgl. Martin Luthers Morgen- und Abendsegen), der Liturgie und der Poesie nicht auf sie verzichten – und noch weniger können Kunst und Kirchenbau auf ihre Darstellung verzichten, wenn sie himmlische, geistige oder göttliche Wirklichkeit lebendig und wirksam vermitteln wollen.
Rede und Darstellung von Engeln gehören seit Anbeginn zur christlichen Religion und kommen dem Bedürfnis der Gläubigen nach religiöser Geborgenheit entgegen. In einem zweiten Schritt helfen sie, sich die Region des Unsichtbaren und Jenseitigen als einen lebendigen Ort vorzustellen, in dem nicht alle Differenzierungen und Verschiedenheiten aufgehoben sind.