- Vermittler, Begleiter, Verführer

20. Jahrhundert

In der Moderne werden Engel zu Dirnen oder Kindern mit Gewehren. Oder sie bleiben als Boten einer anderen Wirklichkeit da. Als Mahner oder als Hoffnungsträger. Die Rezeption von Engeln ist so vielfältig wie die Stile, mit denen sie darsestellt werden.

In der weit verbreiteten Kunst von Helmuth Uhrig begegnen in über 300 seiner Kunstwerke verschiedenste Engel, durch die für diesen Künstler Gott selbst den Menschen begegnet.
Bei Paul Klee spielen Engel ebenfalls eine wichtige Rolle, wobei in seinen Werken dabei eine humoristische Note nicht zu verkennen ist. Walter Benjamin gründete eine Zeitschrift mit dem Namen Angelus novus, deren Titel auf ein Bild Paul Klees zurückging.
Bei Marc Chagalls interreligiöser Kunst finden Engel ihren zugedachten Platz zwischen Mensch und Gott und als Teil biblischer Szenen.

Bedeutungsänderung in jüngster Zeit

Mit Engel – ursprünglich der Begriff für Wesen jenseitiger geistiger Wirklichkeit – werden im 20 Jahrhundert auch sexuell anziehende junge Frauen (oder Männer) bezeichnet. Die Umlagerung des Begriffes ist nur im Zusammenhang einer erotischen Phantasie zu verstehen: junge unschuldige Menschen, die den Blicken anderer wie greifbare Engel erscheinen, die man gerne verführen und in die lasterhaften Geheimnisse des Menschseins einweihen möchte, oder die man als gottgleiche Wesen verehrt und liebt.

Engel in modernen Mythen

Engel sind längst in die modernen Mythen eingegangen. Dort spielen sie eine wichtige Rolle in der Pop-Kultur, in Fantasy-Romanen, in Film, in Songs und Comics.
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