Form- Gegenform

Arbeit mit dem Pathinder

Unter dem Stichwort Form-Gegenform versteht man Formgruppen, von denen eine Form di Fläche einer anderen Form auslöscht. Eine Form ist das Positiv, eine das Negativ. Eine liefert die sichtbare Fläche, eine den Leerraum.
Schon lange vor Logodesign hat man mit diesem Effekt gearbeitet. Das Yin-Yang-Zeichen stellt die Polarität des Lebens dar. Die keltischen Ornamente drücken stellen Raum und Leere dar und das Kippbild mit der Vase, die auch als zwei Gesichter angesehen werden kann (die sogenannte Rubinsche Vase), lebt von diesem Spiel.

Weitere Beispiele für Form-Gegenform-Anwendungen finden sich natürlich auch bei modernen Logos.
Dafür gibt es viele Beispiele, etwa das Logo von Jonny Walker (das sich erst in jüngster Zeit wieder neu geändert hat) und das Logo der Firma Quaker.

Gute Beispiele sind auch das Logo der Girl-Scouts und des WWF.
Das Spiel mit Form-Gegenform ermöglicht sehr klare und einfache Logos, die einen gewissen Überraschungsefekt haben. Der Betrachter stellt nämlich in seiner Vorstellung das fehlende Teil her und benutzt eigene Bilder.

Auch das Icon für Windeln gilt als Form-Gegenform-Beispiel. Die Frau mit dem Kind und das Feuer sind Anwendungen, bei denen sich das Positiv-Negativ-Spiel sehr eignet.
Form-Gegenform funktioniert auch bei Schriftzügen, wie hier im ehemaligen Logo von bluewin.

Wir schreiben Buchstaben. Dazu verwenden wir das Text-Werkzeug.
In unserem Beispiel sind die Buchstaben S und n in unterschiedlichem Schriftschnitt vorgeschlagen.
Du kannst auch deine Initialen wählen und Buchstaben im selben Schriftschnitt verwenden. Dann machst du dieses Tutorial mit anderen Objekten weiter und kommst einfach zu einem anderen visuellen Ergebnis.

Wir kombinieren nun die Buchstaben so, dass sie sich interessant überschneiden.

Wir öfnen das Pathfinder-Bedienfeld. Wir markieren zwei sich überlagernde Elemente (in unserem Fall die zuvor arrangierten Buchstaben) und aktivieren das vierte Feld (Schnittmenge entfernen) im Bedienfeld.
Durch die ausgelassene Überschneidung entstehen interessante Formen.

Diese Formen gestalten wir weiter: wir lösen Ankerpunkte weg, verändern die Form oder lassen ganze Teile weg.
Interessant ist dabei, dass wir in unserer Vorstellung trotz der fehlenden Teile immer noch beide Buchstaben wahrnehmen.

Wir können auch mit einer geometrischen Form als positives Element arbeiten.
Auch hier stanzen wir mit dem Pathfinder Schnittmengen zweier übereinander liegender Objekte aus.

Dasselbe tun wir auch mit den anderen zwei Objekten,
Wir könnten dieselbe Arbeit natürlich auch mit dem Formerstellen-Werkzeug machen. Dann wählen wir alle Elemente aus und löschen die Bereiche mit gedrückter Alt-Taste weg, die wir nicht brauchen.

Jetzt bearbeiten wir wieder die entstandene Form weiter: wir lösen Ankerpunkte weg (hier etwa den Ankerpunkt, der die Spitze des N-Halses hinterliess), verändern die Form oder lassen ganze Teile weg.
Dazu benutzen wir selbstverständlich das Direktauswahl-Werkzeug.

In unserem Fall hat sich nun ein Logo ergeben, das an eine Teekanne erinnert.